SolisDoc - Intelligente Informationen

Das Projekt SolisDoc wird im Rahmen des hessischen Förderprogramms Distr@l: Digitalisierung stärken – Transfer leben (Förderlinie 2: Digitale Innovationsprojekte) gefördert.

Im Juli 2022 wurde die Acolada GmbH Teil des Entwicklungsprojekts SolisDoc – Smart Information for Aftersales Services unter dem Konsortionalführer dictaJet Ingenieurgesellschaft mbH.

Die Acolada GmbH unterstützt das Projekt mit ihren Kompetenzen in den Bereichen Component Content Management Systeme (CCMS) und Content Delivery Plattform (CDP), Prozessmodellierung und Linguistik.

Projektziel

SolisDoc – Smart Information for Aftersales Services

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines prototypischen Integrationssystems, welches kleine und mittelständische Herstellerunternehmen von Geräten, Maschinen und Anlagen (Assets) dazu befähigt, ihre Aftersales-Services (Fehlerbehebung, Reparatur, Wartung, Kundenschulung) zu digitalisieren. Hintergrund für dieses Projekt ist die Tatsache, dass digitale Aftersales-Services an Bedeutung gewinnen, sowohl im Rahmen zukunftsorientierter digitaler Geschäftsmodelle wie PaaS (Product as a Service) als auch im Hinblick auf Krisen wie die derzeitige Corona-Pandemie. SolisDoc wird anhand von konkreten Anwendungsfällen des assoziierten Partners Eckelmann AG entwickelt.

Ausgangslage

Betrachtet man heute die zu erbringenden Aftersales-Services an einer Maschine oder Anlage, so sind die dazu benötigten Daten und Informationen nur verfügbar auf verteilten und heterogenen IT-Systemen mit starken Medienbrüchen oder in den Köpfen erfahrener Mitarbeiter*innen. Verfügen die Servicetechniker*innen nicht über das benötigte Wissen, müssen sie sich häufig durch viele hundert Seiten Handbücher (ob als gedrucktes oder als PDF-Dokument), Stromlaufpläne u.ä. arbeiten, um die Daten und Informationen zu finden, die für die anstehende Service-Leistung benötigt werden.

Dieser Zustand der noch sehr analogen Daten-, Informations- und Wissensbereitstellung ist im Rahmen der Entwicklung von digitalen Aftersales-Services nicht mehr tragbar. Denn: Digitale Aftersales-Services, wie die Fernunterstützung im Fehlerfall einer Maschine, können erst erfolgreich betrieben werden, wenn den Servicetechniker*innen genau das für die Fehlerbehebung relevante Wissen nicht nur digital, sondern auch stets aktuell, kontextsensitiv, bedarfsgerecht und entsprechend ihrer Qualifikation zur Verfügung steht.

Das Integrationssystem SolisDoc

Das zu entwickelnde Integrationssystem SolisDoc wird Daten und Informationen über Assets vernetzen, die bisher in Insel-Systemen verteilt liegen. Aus diesen vernetzten Daten kann über den kompletten Lebenszyklus von Assets relevantes Wissen generiert werden, das den Betrieb digitaler Aftersales-Services ermöglicht. Mit SolisDoc werden die Daten und Informationen so integriert und aufbereitet, dass sie den Nutzer*innen serviceorientiert zur Verfügung gestellt werden können.

 

Parallel zum Softwaresystem SolisDoc wird ein Vorgehensmodell entwickelt, das bei dieser zentralen Herausforderung – der Transformation von analogen zu digitalen Aftersales-Services – unterstützen soll.

Die Innovation von SolisDoc

SolisDoc, bestehend aus einem prototypischen Softwaresystem und einem Vorgehensmodell, stellt eine Produkt- und Dienstleistungsinnovation dar.

Softwaresystem

  • Integriert die Welt der Technischen Dokumentation und die Informationswelt der Assets durch eine semantische Verknüpfung beider „Welten“
  • Ermöglicht die On-the-fly-Generierung und Bereitstellung kontextsensitiver und bedarfsgerechter Information
  • Ermöglicht die Rückführung von Informationen mittels eines redaktionellen Prozesses
  • Stellt Interoperabilität, Erweiterbarkeit, Skalierbarkeit und Wartbarkeit sicher

Vorgehensmodell

  • Als erlernbare Methode: Liefert Didaktik, Strukturierung und Standardisierung zur Entwicklung von Smart Information
  • Liefert die Methodik für die Implementierung des SolisDoc-Systems als Ganzes in ein Unternehmensumfeld
  • Unterstützt bei der Transformation von analogen zu digitalen Aftersales-Services mit dem Schwerpunkt Daten-, Informations- und Wissensintegration
  • Bietet eine hohe Übertragbarkeit auf weitere Aftersales-Services, auch von produzierenden KMUs verschiedenster Branchen

Standardisierung und Interoperabilität

Die Interoperabilität des Integrationssystems ist eine zentrale Voraussetzung für die Schaffung von digitalen Wertschöpfungsketten. Hierbei orientieren wir uns am Modell RAMI 4.01 der Plattform Industrie 4.0, das die Schaffung eines Orientierungsrahmens für die Digitalisierung der Industrie anstrebt. RAMI 4.0 ist eine dreidimensionale Zusammenführung der wichtigsten Aspekte von Industrie 4.0 mit dem Ziel sicherzustellen, dass alle Teilnehmer*innen von Industrie 4.0 dieselbe Perspektive einnehmen und ein gemeinsames Verständnis aufbauen. Auf dem Information Layer des RAMI-Modells findet das eigentliche Sich-Verstehen der Systeme untereinander statt. Vor diesem Hintergrund wird sowohl das Vorgehensmodell als auch das prototypische Integrationssystem Antworten auf folgende zentrale Frage anstreben: Wie müssen Informationen aufbereitet werden, damit sie von einem System zum nächsten fließen, verstanden werden und so der nächste Schritt der Wertschöpfung gestartet werden kann?

Im Projekt werden hierfür auf Standards zurückgegriffen, die sich im Feld der Semantik etabliert haben bzw. etablieren, um den Anforderungen der Interoperabilität gemäß RAMI 4.0 gerecht zu werden. Für die Technische Dokumentation wird der neue Standard iiRDS implementiert.

Ansprechpartner für weitere Informationen und Rückfragen

Für weitergehende Informationen und Rückfragen steht Torsten Kuprat unter: t.kuprat@acolada.de oder 0911/376675-21 zur Verfügung.

Das Entwicklungsprojekt SolisDoc mit der Projekt-Nr. 20_0162_2A wird vom Land Hessen in der Förderlinie 2: Digitale Innovationsprojekte des Förderprogramms Distr@l: Digitalisierung stärken – Transfer leben gefördert.